Unsere Freundin Isa, die ehrenamtlich für das „World Child Forum“ in Davos arbeitet, kam mit der Anfrage auf uns zu, ob wir Kinder vorschlagen könnten, die am Forum 2024 teilnehmen und sich dort austauschen könnten. Nach intensiven Überlegungen haben wir zwei herausragende junge Menschen ausgewählt.
Kirsten (16), die Tochter von Maria und Selwyn, den Betreibern von Eagle’s Nest, und Kay Lynn (24), die Sekretärin bei Eagle’s Nest, wurden als die idealen Kandidatinnen auserkoren. Nun galt es, schnell zu handeln: Ein Reisepass und, was noch anspruchsvoller war, ein Schengenvisum mussten organisiert werden. Trotz einiger Hürden und Verzögerungen hat alles letztlich geklappt, und die beiden stolzen Besitzerinnen eines Passes samt Visum machten sich auf den Weg. Ihre Reise führte sie von Kapstadt über Dubai nach Zürich und schließlich weiter mit dem Zug nach Davos.
Für die beiden jungen Frauen, die – wie ihre Familien – noch nie über Kapstadt hinausgekommen waren, glich diese Reise einer Expedition zum Mond. Die Aufregung war dementsprechend groß: Die Familien konnten tagelang nicht schlafen, und die Schule, die Kirsten besucht, war so stolz darauf, dass eine ihrer Schülerinnen nach Europa reist, dass es natürlich kein Problem war, sie für zwei Wochen vom Unterricht freizustellen. Die gesamte Gemeinde fieberte mit und freute sich mit den Mädchen!
Nach einer langen Anreise, die die beiden mühelos meisterten, kamen sie schließlich in Davos an. Das "World Child Forum" ist eine unabhängige Initiative, die eine ergänzende Veranstaltung zum Weltwirtschaftsforum organisiert – am selben Ort, in denselben Räumen, mit einem Blick in die Zukunft, gestaltet von Kindern und Jugendlichen. Rund 300 junge Menschen aus der ganzen Welt, von Norwegen bis Afrika, Gaza, Asien, der Ukraine und Russland, kamen zusammen – und unser „Team Südafrika“ war immer mitten dabei.
Die Mädchen nahmen an Workshops teil, gingen wandern, und diskutierten über verschiedene Kulturen und aktuelle Herausforderungen. Es war ein internationaler Austausch, der nachhaltig wirkt, denn die Teilnehmer*innen bleiben weiterhin miteinander verbunden. Was für eine Chance und was für ein inspirierender Austausch! Die beiden haben diese neuen Erfahrungen wie Schwämme aufgesaugt – ein wichtiger Schritt hin zu gegenseitigem Verständnis. Nur gemeinsam können wir die Welt verändern und bewegen.
Und es war tatsächlich bewegend: Die 14-jährige Kirsten hielt eine leidenschaftliche Rede über Eagle’s Nest und die Herausforderungen am Kap, die bei allen Erwachsenen Gänsehautfeeling auslöste. Diese nächste Generation ist einfach wunderbar!
Nach den intensiven Tagen in Davos ging es für die beiden noch nach Deutschland, für eine Woche an den Ammersee zu Steffi und Thomas. Natürlich haben wir sie mit sämtlichen bayerischen Kulturgut vertraut gemacht, und das Programm war dicht: Vom Besuch im KZ Dachau, über Herrenchiemsee und das Königsschloss, zur Fraueninsel, einem Stadtbesuch in München, dem Zoo Hellabrunn, Schifferlfahrt, Biergartenbesuchen, bis hin zu einem Besuch im Bayern Park und diversen Kirchen und Kapellen. Nichts davon hatten die beiden jemals gesehen, und sie genossen die Freiheit und die Sicherheit, ohne Angst vor Überfällen oder Übergriffen unterwegs zu sein. Kulinarisch stellten wir sie auf die Probe: Schnitzel, Schweinebraten, Knödel, Kartoffelsalat, Suppen, Kaiserschmarrn und andere bayerische Delikatessen standen auf dem Speiseplan und die Mädels waren Feuer und Flamme. Abends fielen wir alle erschöpft, aber randvoll mit neuen Eindrücken, ins Bett.
Die zwei Mädchen hatten eine fantastische Zeit, die sie aus tiefstem Herzen genossen haben, und wir sind uns sicher, dass zumindest Kirsten eines Tages zurückkommen wird. Jetzt kehren sie als Botschafterinnen in ihre kleine Gemeinde Grabouw zurück und werden das Erlebte weitergeben und in die Tat umsetzen!