Unsere beiden Praktikanten im Nest berichten über Ihre Zeit in Südafrika. Langsam neigen sich die drei Monate dem Ende und am 13. Dezember fliegen sie wieder zurück, mit einer Menge neuer Erfahrungen im Gepäck.
Wir, Leon Jaedtke (20) und Felix Zentner (19) stammen aus Harthausen, einem idyllischen Dorf in der Pfalz. Nach dem Abschluss unserer Schullaufbahn im Sommer war für uns klar: Bevor wir in die Arbeitswelt eintauchen, möchten wir die Welt erkunden und, wenn möglich, etwas bewirken. Am 17. September begaben wir uns nach Absprache mit Steffi und Thomas in den Flieger nach Südafrika. Einen Tag später wurden wir herzlich in Grabouw empfangen.
Obwohl uns die Gastfamilie und die anderen im Kindergarten völlig unbekannt waren, fühlten wir uns rasch als Teil einer großen Familie. Seit unserer Ankunft engagieren wir uns nach Kräften an allen Fronten. Besonders die Arbeit im Garten und das Spielen mit den Kindern bereiten uns immense Freude. Jeden Tag erfreut es uns aufs Neue, die strahlenden Gesichter der Kinder zu sehen, sei es beim Begrüßen oder beim Üben ihrer Tanzaufführungen. In Anbetracht der begrenzten Möglichkeiten für Kinder hier in Grabouw ist das Eagle's Nest eine wertvolle Unterstützung für einkommensschwache Familien.
Anfangs erstaunte es uns, dass der Kindergarten einen höheren Standard bietet als die meisten deutschen Einrichtungen. Besonders bemerkenswert ist, wie die Kinder auf die Schule vorbereitet werden, um später nicht zurückzufallen. Die Freude und die spielerische Lehrweise der Kollegen beeindrucken uns sehr, da wir eine solche Erfahrung in unserer eigenen Schulzeit nie gemacht haben. Alle Mitarbeiter betreten den Eagle's Nest Kindergarten mit solcher Begeisterung, dass man sich sofort mitreißen lässt. Das verschafft nicht nur den Kindern, sondern auch uns stets ein Lächeln.
Wir sind dankbar, hier als Volontäre tätig sein zu dürfen. Gemeinsam konnten wir zahlreiche Erfahrungen sammeln und Freundschaften schließen, während wir Südafrika auf eine einzigartige Weise erlebten. Besonders bleibt uns die diesjährige Rugby-Weltmeisterschaft im Gedächtnis, bei der wir gemeinsam mit den Einheimischen mitfieberten. Anlässlich des Finales gegen das stärkste Team, die All Blacks, organisierten wir ein Public Viewing. Menschen aus der gesamten Umgebung versammelten sich, sei es, weil sie selbst keinen Fernseher besaßen oder einfach die Gesellschaft bevorzugten. Das spannende Spiel, bei dem es darum ging, wer die erste Mannschaft mit vier Weltmeistertitel wird, endete mit einem knappen Sieg der Springbocks, und die Emotionen aller Anwesenden machten diesen Moment unvergesslich. Diese Erinnerungen und Erfahrungen werden uns für immer prägen.
Ein herzliches Dankeschön geht vor allem an Maria und Selwyn, die uns nicht nur herzlich empfangen, sondern uns auch ihrer Familie vorgestellt haben. Gemeinsam haben wir lebhafte Gespräche geführt und einander neue Perspektiven dargelegt. Durch die vielfältigen Erlebnisse bei unseren Ausflügen konnten wir uns auf eine ganz besondere Weise kennenlernen und wurden so zu engen Vertrauten.
Herzliche Grüße,
Leon und Felix