Es war kalt am Kap. Eine Jahreszeit, die wir als Besucher unseres geliebten Südafrikas lieber auslassen. Die Häuser sind nicht isoliert, schon gar nicht die Wellblechhütten, es ist dauerhaft kalt und feucht.
Nicht selten kommt es vor, dass das Wasser durch die Hütten direkt durchrauscht. Zustände, mit denen ein Großteil der Menschen am Kap jährlich immer wieder konfrontiert ist. Und sie nehmen es einfach an, es ist wie es ist. Man wärmt sich an einem Becher Rooibusch Tee oder wenn man Glück hat an einem Teller Suppe, Pap oder Porridge.
Dieses Glück haben leider sehr, sehr viele Menschen nicht. Die Kinder kommen über Wochen ohne jegliche Brotzeit in die Kindergärten, da die Eltern schlichtweg nichts haben. Durch Covid und den Krieg hat sich die Situation eher noch verschärft, da auch in Südafrika die Preise exorbitant gestiegen sind.
Eagle’s Nest
Im Eagle‘s Nest haben wir die finanziellen Zuschüsse für die Suppenküche aufgestockt. Mittlerweile wird dreimal in der Woche gekocht. Die Anzahl der Bedürftigen in einer Speisung mit einer Tasse Suppe und einem Muffin stieg von 300 auf 450 Menschen. Die Not ist noch viel größer und das Team im Nest könnte leicht täglich für die Bedürftigen kochen.
Der Nelson Mandela Tag wurde auch zum großen Event für die Gemeinde. Maria und Selwyn haben einen dieser typischen südafrikanischen schwarzen gusseisernen Potjies, in Übergröße, gekauft. Es wurde ein Eintopf für die Gemeinde angesetzt, der mit riesiger Begeisterung angenommen wurde. Man saß gemütlich zusammen und tauschte Geschichten aus, es wurde ausgelassen getanzt, gefeiert und gelacht. Ein paar Stunden der Freude in einer tristen Zeit.
Sonst wird in Eagle's Nest viel gelehrt und gespielt. Lernen auf dem nächsten Niveau, Lebenslinien hat ein Whiteboard angeschafft, das mit größten Freuden benutzt wird. Die Kinder haben sehr viel Spaß, ihre virtuellen Mohrrüben auf der Leinwand zu verschieben.
Natürlich wird auch noch viel im Boden gebuddelt und gepflanzt, mit der Expertise von Faan unserem Gärtner und Hausmeister.
Eine weitere Neuerung gibt es: Pricilla, die eine Zusatzausbildung für Sonderunterricht hat, nimmt sich täglich ein paar der schwächsten Kinder zum Einzelunterricht heraus und übt spielerisch und liebevoll mit ihnen. Mit durchschlagendem Erfolg, die Kinder gewinnen an Selbstbewusstsein und Freude.
Fast Eleven
Unser Freund und Papa von Louis dem Torwart (übrigens der einzige Weiße in der Mannschaft) Wynand kümmert sich ehrenamtlich und voller Hingabe um die Belange der Fast Eleven. Er ist auch immer zur Stelle, wenn es um Problemlösungen geht. Nun hatte Wynand eine geniale Idee, er macht einen Ausflug mit den Jungs zur Alten Försterei in Oudshoorn. Gesagt getan, ziemlich schnell hatte er das Geld zusammen, auch mit ein bisschen Unterstützung von Lebenslinien, für den Transport, die Unterkunft, das Essen, einen Pokal und Medaillen für die geplanten Fußballspiele.
Die Kids, Themba und die Trainer waren sehr aufgeregt, waren die meisten Kinder doch noch nie irgendwo auf einem Ausflug. Es sollte auch eine sehr spezielle und fröhliche Fahrt werden, die allen lange in Erinnerung bleiben wird. Natürlich haben unsere Fast Eleven den Pokal gewonnen 😉! Ein bisschen Touristenprogramm mit Straussenfütterung war auch geboten. Nach einem rundum perfekten Ausflug kamen die Kids am Sonntagabend, beseelt und voller neuer Eindrücke zurück. Die Mannschaft hat das noch mehr zusammengeschweißt!!!
Vielen Dank für die sensationelle Idee und Umsetzung, Wynand!
Magic Muffin
Unsere fleißigen Bäckerinnen haben sogar durch sämtliche Ferien gebacken, um die Kinder, zumindest teilweise, mit den kleinen Kraftpaketen zu versorgen. Vielen Dank dafür!!!! Ein befreundeter Verein hat unsere Mädels in der Bäckerei besucht, um zu lernen, wie wir backen und wie das Produkt verteilt wird. Vielleicht werden bald auch Kinder in Malawi mit Magic Muffins versorgt werden.
Uns ist es mittlerweile gelungen, einen neuen, günstigeren Vitaminlieferanten zu finden. Die Vitamine bekamen wir vorher aus Frankreich, unser neuer Lieferant sitzt in Pretoria, was die Transportwege kürzer macht. Auch haben wir die Rezeptur etwas angepasst, um eine bestmögliche Versorgung zu garantieren.
Leider haben wir auch eine traurige Nachricht, unsere Lee Ann, wird leider nicht mehr in unserer Bäckerei backen, da sie umgezogen ist.
Wir werden sie schmerzlich vermissen!!! Und danken ihr hier an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen für Ihren unermüdlichen Einsatz!!!
Vivian hat in ihrem großen sozialen Umfeld sofort für "Ersatz" gesorgt. Wir begrüßen ganz herzlich Michelle in unserem Team und hoffen, dass sie sich gut einlebt!
