Eine Geschichte, die stellvertretend dafürsteht, mit welchen Herausforderungen der ärmere Teil der südafrikanischen Bevölkerung alltäglich konfrontiert ist.
Dabei begann alles so positiv. Anfang August ging in Kapstadt grade die Netball WM über die Bühne (Netball spielen fast nur Frauen). Das Erreichen des Achtelfinals war für „Banyana Banjana“ „die Mädels“ (in Analogie zu „Bafana Bafana“ die Jungs bei der Nationalmanschaft der Herren beim Fußball) ein Riesenerfolg und wir beschlossen eine Überraschung für 12 Mädels aus unserem Fast 11 Netball Team die sie ihr Leben lang nicht vergessen würden.
Wir kauften 12 Tickets auf der im TV sichtbaren Tribüne, auch um vielen anderen Mädchen im Township zu zeigen, dass sich Engagement im Sport in vielerlei Hinsicht auszahlen kann.
Es kam der Tag des Achtelfinals, der Kleinbus war bestellt und die Mädels ab 14:00 von der Schule befreit und….. Ihr ahnt es schon, die allzeit streitbaren Kapstädter Minibus Taxis riefen einen spontanen Streik aus und legten den kompletten Straßenverkehr rund um Kapstadt lahm. Kein Weg führte für viele Stunden in die Stadt und keiner mehr heraus. Es gibt Clips, die zeigen, wie tausende Pendler zu Fuß auf den Highways unterwegs sind und stundenlang in ihre Unterkünfte liefen.
Unsere Mädels und Themba waren am Boden zerstört sahen Ihre einmalige Chance dahin und das Spiel im TV. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie traurig die Mädels waren, hatten Sie sich doch so gut vorbereitet. Mit Plakaten, Ihren Anzügen…..Ein Großteil der Mädels war zuvor noch nie in Kapstadt und jetzt - Kapstadt und ein WM Ticket auf einmal, das war wie 5 Weihnachten und 5 Geburtstage zusammen.
Wir waren in ständigem Kontakt uns selbst in Tränen, das der Ausflug nicht stattfinden konnte.
Zusätzlich zu der Riesenenttäuschung kam natürlich auch noch der finanzielle Verlust.
Auf allen Kanälen des Ticketverkäufers wurde publiziert, dass keine Erstattungen möglich sind. Doch das empfanden wir wirklich als ungerecht und unsere mühsam erworbenen Spenden wollten wir nicht einfach dahinfließen lassen. Deshalb kontaktierten wir den Ticketverkauf und erklärten die Situation.
Und was sollen wir sagen, wir trafen auf rührende Menschen mit großem Herz! Nicht nur, dass sie uns alle Tickets erstatten, sie behalten Lebenslinien und die Fast Eleven auch im Kopf und auf einer Liste, um den Verein mit anderen Tickets zu versorgen.
Wir sind aus tiefstem Herzen gerührt und freuen uns wieder einmal mehr über soviel Unterstützung von allen Seiten! DANKE
