Juni 2020: Neues aus Südafrika und unseren Projekten

Südafrika während der Corona Pandemie – eine Herausforderung, die das Land bisher ganz gut gestemmt hat.

Die totale Katastrophe, die viele befürchtet haben, blieb ein Glück bisher aus, worüber wir unendlich froh und dankbar sind.

Der strickte Lockdown, wohl der Strengste weltweit zeigt Wirkung in den Ansteckungszahlen.

Leider können genau deshalb viele Hausangestellte, Gärtner und Tagelöhner keiner Arbeit nachgehen und verdienen kein Geld. Große Not herrscht in den Townships und vielen Gemeinden.

Nun, da der Winter langsam naht kämpfen die Menschen nicht nur mit der Kälte, sondern auch mit Hunger.

Wir hören Zahlen von 9 Mio Kindern, die während des Lockdowns keine staatlichen Schulspeisungen bekommen. An jedem dieser Kinder hängt eine ganze hungernde Familie.

Es sind die kleinen NGOs, wie Lebenslinien oder unsere befreundeten Vereine wie Pebbles, Imibala, Imbali…..die eingreifen und versuchen zu helfen wo es geht.

Nach wie vor backt das Magic Muffin Team 7000 Muffins pro Woche und könnte natürlich unendlich mehr backen.

Es sind Pop Up Küchen und Pop Up Bakkies entstanden. Suppen in enormen Einheiten werden zubereitet, auf die Bakkie Ladeflächen gestellt und Gemeinden werden mit Suppe versorgt.

Allgemein 2

Solidarität und Unterstützung von vielen Seiten

Gemüse, Fleisch und viele andere Zutaten werden von Farmen und Privatpersonen gespendet.

Brauer aus Kapstadt haben Ihre Braukessel zur Verfügung gestellt, um Suppe zu kochen und in den Townships von Kapstadt zu verteilen.

Ein Zusammenschluss von Köchen kocht in ihren verwaisten Küchen für die hungernden Gemeinden. Weingüter und Farmen packen Überlebenspakete.

Die Regierung und Präsident Cyril Ramaphosa erwartet steigende Zahlen, schon allein deshalb, weil mit dem Winter auch die Grippe Saison kommt. Man hat sich so gut es geht darauf vorbereitet. Es wurden Feldkrankenhäuser errichtet und die Südafrikaner sind mittlerweile über Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln aufgeklärt.

Wie in Deutschland mangelt es an medizinischem Fachpersonal und Betten.

Die Schulen sind für zwei Klassen unter sehr strengen Sicherheitsvorschriften am 1. Juni aufgegangen. Es wird im Zweischichtbetrieb unterrichtet, die Kinder sitzen im Sicherheitsabstand hinter gebauten Schildern, es wird desinfiziert und Fieber gemessen.

Manchmal fragen wir uns allerdings wieviel das bringt, denn sobald die Kinder aus der Schule sind kann der soziale Abstand nur sehr schwer eingehalten werden und die Ansteckungsgefahr steigt.

Unser Herz blutet, wenn wir an all die geliebten Menschen denken und wie ihnen diese schweren Zeiten zusetzten.

Wie immer machen sie das Beste draus.

Dynamik in Lebenslinien Projekten

 

Dr.Joubert Primary School baut spezielle Schutzschilder um seine Kinder und Lehrer zu schützen. Wir sind begeistert über soviel Eigeninitiative und Erfindungsreichtum. Not macht eben erfinderisch!

Dr. Joubert shields 1

 

Eagles Nest

Maria uns Selwyn unterstützen während dieser schweren Zeiten nicht nur ihre Kinder, sondern auch einen Teil der Gemeinde. Auch durch die Unterstützung von Lebenslinien kochen sie sieben(!) Tage die Woche und verteilen das Essen um die Menschen bei Kräften zu halten. Wir hoffen, dass die Beiden auch in ihrer eigenen Kraft bleiben und gut auf sich aufpassen! Sie werden dringend weiter gebraucht!

Eagles Nest 1

 

Magic Muffin Bäckerei

Irgendwie sind wir alle noch immer in Schockstarre und können es kaum fassen, dass Fiona nicht mehr bei uns ist und unsere Bäckerei leitet.

Sie fehlt an allen Ecken und Enden, ihre Warmherzigkeit, ihr Knowhow und der Austausch mit der südlichen und nördlichen Hemisphäre.

Trotzdem mussten wir uns etwas einfallen lassen und es ist uns gelungen, zwei engagierte junge Männer zu begeistern. André, ebenfalls ein Rotarier, den Fiona noch in das Projekt eingeführt hat und Michael, die sich beide mit Elan und neuen Ideen engagieren. So ist unsere kleine Magic Muffin Familie gewachsen und wir freuen uns über den neuen Schwung.

Wenn die Situation am Kap wieder besser wird und wir uns alle wieder bewegen dürfen, werden wir neue Pläne schmieden, wie wir mehr Kinder mit dem Magic Muffin erreichen können.

 Bäckerei 1

 

Fast Eleven

Unsere Fußballjungs wohnen ja auch alle mitten im Township und im Geschehen. Das Virus kommt näher und wir hören, wie Menschen aus den Townships geholt werden. Themba, der Trainer versucht sein Bestes, verteilt die Muffins, die ihm einmal wöchentlich geliefert werden. Manchmal auch an andere Hilfebedürftige, da die Not groß ist, wie er berichtet und er es nicht übers Herz bringt nicht zu Teilen. Der Gute, deshalb lieben wir ihn so und vertrauen auf ihn.

Er versucht, so gut es geht, mit den Jungs im Austausch zu bleiben, obwohl es nach wie vor verboten ist, sich zu treffen, Geschweige denn Fußball zu spielen.

Diese tägliche Trainingseinheit und er Austausch wird von allen schmerzlich vermisst.